Die T-Series erleben beim zweiten Meeting der Saison eine Art Erweckungsmoment | Top-Organisation von Maxx-Moto ermöglicht trotz Corona-Bestimmungen perfekten Ablauf des Wochenendes | Uli Bonsels (T-Cup 765) und Uwe Kantimm (T-Cup 675) bauen Tabellenführung in ihren Divisionen aus | In der Triumph-Challenge bahnt sich ein toller Fight um die Meisterschaft zwischen Henrik Müller und Paul Kock an | Stefan Österle feiert ein tolles Comeback in der T-Challenge |

 

Sogar der Wettergott hatte endlich ein Einsehen. Nach einem sprichwörtlich trüben und nasskalten Saisonstart am Lausitzring, stiegen die Temperaturen in der Magdeburger Börde auf nahezu ideale Bedingungen an, was der Stimmung der in Oschersleben traditionell maximal großen T-Family anzumerken war. 42 Starter, darunter 8 Gäste, hatten sich auf den Weg zur bei Motorradfahrern unglaublich beliebten Strecke nahe Magdeburg gemacht. Mehr erlaubt das Streckenprotokoll für Hobbyrennen nicht. Dank perfekt umgesetztem Testkonzept von Maxx Moto herrschten gleichzeitig nahezu Normalbedingungen. Nach über einem Jahr Leben mit und in der Pandemie eine von allen Teilnehmern gern zur Kenntnis genommene Tatsache.

Pokale stellen einen integrativen Bestandteil her. Das gilt auch für die T-Series. Wir beziehen unsere Pokale traditionell aus dem Osten der Republik. Nirgends bekommt man Passenderes zum Thema Motorrad-Rennsport. Und die begehrten Caps von Bridgestone sind ebenfalls enorm begehrt, da man sie nicht käuflich erwerben kann.

Die positive Stimmung machte sich bereits am Freitag beim freien Training und dem zweistündigen Lauf zum German Endurance Cup (GEC) enorm bemerkbar. Viele T-Series-Teilnehmer nutzen die sehr günstigen Nenngelder dieser Serie, um zusätzlich günstige Tracktime zu verbuchen. Und wie immer schlug sich die T-Family auch im GEC fabelhaft. Überhaupt befindet sich der Langstrecken-Cup nach einigen dürren Jahren wieder auf dem Weg zu alter Klasse. Das Feld war in Oschersleben prallvoll und die respektablen Rundenzeiten der Top-Teams ließen sich über das hauseigene Livetiming von Maxx Moto in Echtzeit verfolgen.

In den T-Series geht es buchstäblich um die Wurst. In Oschersleben lag der Verbrauch bei 190 Stück. Danke an unseren T-Series-Metzger Martin Meier und Micha Veith für das Sponsoring der Gast-Würste aus Thüringen.

Hochmotiviert warf sich das beeindruckende Feld dann in die vier Quali-Blöcke am Samstag, Henrik Müller holte sich im 4. Block souverän die Pole-Position, musste aber da schon zur Kenntnis nehmen, dass es selbst für einen IDM-Supersport-Rückkehrer kein Sonntagsspaziergang werden würde. Paul Kock hat seine starke Form aus der vergangenen Saison prima ins neue Jahr transferiert. Und auf Platz 3 der Startaufstellung glänzte Routinier Stefan Österle, der sich auf einer Triumph Daytona 675 R deutlich wohler zu fühlen scheint als auf einem Superbike, dass er in 2020 pilotiert hatte. Sicherlich ebenfalls eine Erklärung für die teils tollen Verbesserung vieler auf dem schwierigen Geläuf in Oschersleben: der freitägliche, ausführliche Streckenrundgang mit Altmeister Arne Tode, den viele Teilnehmer gerne in Anspruch genommen hatten. Vielen Dank an Arne und Sven Pospisil, der Arnes Einsatz in Oschersleben koordiniert hatte.

Viel Nervosität beim 1. Rennen am Sonntag, Stürze inklusivse

Wenig verwunderlich, dass die hochmotivierte Meute am Samstag bei der Startaufstellung zum 1. Rennen den ein oder anderen Stellungsfehler begann. Dazu passend war eine umstrittene Jumpstart-Entscheidung der Rennleitung, die vor allem bei Daniel Arnold, eigentlich ein abgeklärter Zeitgenosse, zu einer sichtbar dicken Krawatte führte. Noch ärgerlicher endete das Rennen für den stark auftrumpfenden Kai Süßlin, der nach Sturz sofort ins Medicalcenter gebracht wurde mit Verdacht auf Handgelenksbruch. Gute Besserung von dieser Stelle aus, hope to see you in Brünn, Kai!

Herzschlagfinale bringt Henrik Müller den Sieg

Ende gut, alles gut. Nach diesem Moto holte sich Henrik den Laufsieg hauchdünn vor Paul Kock und dem etwas konsternierten Stefan Österle, der sich nach phantastischem Rennen durch mehr ausgerechnet hatte. Dennoch Glückwunsch zu diesem mächtigen Comeback. Weil Uli Bonsels völlig zurecht mit einer Zeitstrafe wegen Frühstarts belegt worden war, fuhr Gaststarter und T-Cup-Legende Hajo Ammermann den Sieg in der 765er-Division des Triumph-Cups ein. Der ansonsten sehr redegewandte Rennstrecken-Philosoph war nach dem Rennen sichtlich sprachlos und genoß die Welle der Sympathie, die ihm entgegenschlug in vollen Zügen. Alle würden sich freuen Hajo spätestens 2022 wieder als Permanentstarter in ihren Reihen zu sehen.

In der unterhaltsamen 675er-Division des T-Cup ließ der Gandseigneur der Division, Uwe Kantimm ebenfalls in einem Herzschlag-Finale Sebastian Strauch die Ehre des Laufsiegs, gefolgt von Alex Scheit und Alwin Heiberger, der nicht sein allerbestes Wochenende erlebte, was seiner wundervoll positiven Laune aber keinen Abbruch tat.

Im zweiten Rennen wollte Henrik Müller ganz offensichtlich den Scharmützeln mit den Herren Kock und Österle aus dem Weg gehen und machte sich vom Start weg aus dem vielzitierten Staub. Guter Plan, schließlich muss der IDM-Rückkehrer vor allem Paul Kock zeigen, wer der Babo in der Triump-Challenge ist.

Überhaupt lief das zweite Rennen von der Moto2-würdigen, sehr fixen Startaufstellung bis hin zum Rennende buchstäblich wie aus dem Bilderbuch für Hobbyrennfahrer. Wundervoll! Well done, Boys and Girls. Eine der drei Ladies in Oschersleben, Chrissi Rubin, bescherte sich nach holperigem ersten Lauf mit dem Knacken der magischen 1.36er-Rundenzeitmarke im Zweiten ein ganz besonderes Geschenk. Und auch Gitte Malo strahlte nach ihrem tollen Rennen über beide Backen. Wir freuen uns auf Dich und Ulf in der Saison 2022. Soviel sei schon mal verraten.

In den beiden T-Cup-Divisionen zeigten die Herren Bonsels und Kantimm, wer die Herren im Haus sind und distanzierten ihre Verfolger jeweils deutlich. Gaststarter Michael Mende belegte in der 765er-Klasse einen viel beachteten dritten Rang hinter Fahrerlagers-Liebling Hajo Ammermann. Überhaupt sei hier nochmals erwähnt, dass auch in Oschersleben die vielen Gäste blendend zur T-Family passten. Triumph-Fans sind ganz einfach ein sehr besonderes Völkchen. The Special Ones!

Wie geht es weiter? Viel gestellte Frage. Es ist sehr fest davon auszugehen, dass Brünn am 18.-20.6.21 mit entsprechenden Corona-Maßnahmen stattfinden kann. Für dieses Wochenende sind noch einige Gaststartplätze zu vergeben, unter anderem der von Burkhard Kielholz. Interessenten dürfen sich gerne an die T-Series-Koordination wenden: matthias@triumph-racing.de

Außerdem sei noch erwähnt, dass auch für Schleiz und Hockenheim noch Plätze für Gaststarts erhältlich sind.

Ergebnisse Oschersleben 2021