Saisonmitte der Triumph-Series 2022 | Siegerländer Duo Kretzer & König auf dem Vormarsch | Harter Kampf in der Triumph-Challenge zwischen Mahdi Khorand und Stefan Österle | Nürburgring GP-Kurs findet unisono großen Anklang bei den Triumph-Series-Teilnehmern
Zack, vorbei. Nun ist es also Geschichte, das wahrscheinlich einmalige Abenteuer Nürburgring GP-Kurs. Viele Premieren, viele erste Male, vor allem bei den Jüngeren. Denn leider sind Termine auf dem Nürburgring GP-Kurs enorm rar. In Europa an Exklusivität nur übertroffen von Spa und, vielleicht, von Mugello. Insbesondere in dem ganz großen Format des Nürburgring GP-Kurses, also inklusive Müllenbach-Schleife.
Der Dortmunder Motorsport Club, kurz Dortmunder MC, dreht also quasi am Rad der Zeit und versetzte das bunt gemischte Racing-Feld zurück in die glorreichen 1990er-Jahre, in denen sogar die Superbike-WM, damals noch Top of the Pops, ganz natürlich auf dem Nürburgring gastierte.
Offizielle Lizenzrennen und Triumph-Series, auch das gab es lange Jahre nicht mehr. Und halt, Flashback, da kommen beim Veranstalter und altgedienten Kunden durchaus gemischte Gefühle auf. Gab es doch vor einigen Jahre auf einer sehr emotionalen Saisonabschluss-Party teils heftige Kritik an der Idee ausgewählte T-Series-Rennen im Rahmen der IDM zu fahren. Aus Sicht des Veranstalters im Übrigen nach wie vor nicht die schlechteste Variante. Der überlautestes Kritikaster damals ist heute übrigens glühender Fan von nationalen und internationalen Langstreckenrennserien und investiert viel Zeit und Nerven für selbige. Ja, ja. Die größten Kritiker der Elche…
Back to topic. Nürburgring GP-Kurs unter fremder Flagge, der des besagten Dortmunder MC. Unterm Strich eine gute Veranstaltung. Der jugendliche Rennleiter Max Kumpf agierte auch unter Stress freundlich und war immer ansprechbar. Das hat man bei so großen Nummern auch schon anders erlebt. Max war auch in der Lage strittige Entscheidungen, wie etwa eine Rückversetzung um fünf Plätze für den T-Challenger Stefan Österle wegen angeblichen Gelb-Vergehens, zurückzunehmen. Erlebt man auch nicht alle Tage.
Gehakt hat es wie so oft mit Kleinigkeiten, wie etwas des Ausbleiben zeitnaher Durchsagen bei Verzögerungen. Sehr gut gefallen hat allen T-Series-Startern hingegen das Startprozedere der Dortmunder. Schnell, professionell und dennoch so entspannt als möglich und deshalb sehr zur Nachahmung empfohlen.
Sicher mit ein Grund dafür, dass bei Startphasen mit Zufahrt auf den harten Rechtsturn in Richtung Haug-Haken zweimal butterzart ablief. Was natürlich auch an der leider zu geringen Anzahl an Startern lag. Viele Absagen von Permanentstartern, wenig Gäste. 590 Euro kostete der Gaststart, ein Punkt, der in den sozialen Medien ebenfalls kontrovers diskutiert wurde. „Hals nicht vollkriegen“ und „überzogenes IDM-Niveau“ raunten die fixen Kenner der Materie da wohlfeil. Wahrscheinlich ohne Kenntnis des umfangreicheren Zeitfensters und der enormen Kosten, die ein Nürburgring-Wochenende mit sich bringt. Ok, alleinige Entscheidung des Veranstalters. Niemand hat selbigen gezwungen.
Fakt ist, dass diese faszinierende Old-School-Rennstrecke allen unglaublich gut gefallen hat. Was natürlich auch dem Bilderbuch-Wetter geschuldet war. Große Gewinner der beiden höchst unterhaltsamen Rennen: Lukas Kretzer und Christian König aus der Mannschaft rund um Stefan Debus. Die beiden dominierten das T-Cup-Klassement.
Stefan Österle gewann auch. Widersprach dem Rennleiter mit Erfolg und behielt den Sieg in Rennen 1, nachdem Polesetter Mahdi Khorand etwas zu spät zum Vorstart erschien, warten musste und dem Feld als Letzter hinterher hetzte und schließlich ausschied.
In Rennen 2 am Sonntag war die Welt von Mahdi dann nach souveränen Start-Ziel-Sieg wieder ok. Gleiches galt für die Siegerland-Combo Kretzer & König aka. Siegerland Express, die im Formationsflug ihre Runden drehten und sich, für coole Siegerländer-Verhältnisse, fast schon überschwänglich über ihren tollen Ritt freuten.
Die Meisterschaft bleibt in beiden Wertungen durch die Rennverläufe auf dem Nürburgring spannend. Nun folgt bis Ende August eine verdiente Pause. Die wird jeder für sich nutzen. Zum Wundenlecken. Zum Technik-Update des Drillings. Zum Nachdenken über die Triumph-Series 2023. Es geht weiter. SBF hat bereits verlängert. Mündlich, wie immer. Das reicht den Ehrenmännern. Gute Nachrichten also. Die T-Series wird kompakter werden für 23. Und sie wird sich etwas öffnen. In verrückten Zeiten stehen wir zusammen, soviel steht spätestens sei dem Nürburgring fest. Soweit der erste Wasserstand aus Veranstaltersicht. Ich freue mich immer über Euren Input und Eure Meinung. Location für die Jahresabschluss-Party suchen wir aktuell auch schon. Hoffen wir mal, dass man im Herbst so ungezwungen feiern darf, wie aktuell erlaubt.
Genießt die Sommerpause. Viel Spaß beim Reflektieren und Chillen. Next Stop: Most, 27.-28.8.2022, Gaststarts sind möglich für 549 Euro.
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