Großes Finale in Most: Die Meister 2016
Beinahe schon traditionell für T-Cup, T-Challenge und die Trofeo Italiano. Ein brütend heißes Spätsommer-Wochenende, eine anspruchsvolle Rennstrecke und Konkurrenten, die sich wirklich nichts schenkten.
So ist das nun mal im Motorradrennsport. Es gibt keine echten Freunde. Auch im Hobbybereich. Jedenfalls nicht, solange das schwarz-weiß-karierte Tuch nicht geschwenkt wurde. Jeder für sich. Wer etwas anderes glaubt? Geh‘ fort, hoffnungsloser Romantiker.
Triumph-Challenge
Das vorletzte Rennen der diesjährigen T-Challenge-Saison machte da keinerlei Ausnahme. Klar, der sportliche Stellenwert ist über die Jahre gestiegen. Als Ableger des T-Cups gegründet, darf sich die T-Challenge inzwischen stolz als die Nummer zwei im deutschen Hobbyracing-Geschäft fühlen – natürlich im gebührenden Abstand zum unvergleichlichen Yamaha-R6-Cup, der nach wie vor als Kaderschmiede für Rennprofis gilt.
37 Starter traten in Most beim Showdown an, darunter zwei Meisterschaftskandidaten mit klarer Marschroute: Tim Holtz, vielfahrendes Nachwuchstalent, der sich inzwischen zu einer Art Marc Márquez des Hobbyracing entwickelt hat, musste in beiden Rennen vor Tabellenführer Ole Bartschat ankommen, um seine Titelchancen zu wahren, Bartschat hingegen sollte einfach nur direkt hinter Holtz ins Ziel kommen, dann wäre die Sache geritzt. Soweit die Blaupause. In der Praxis entwickelte sich ein spannendes, wenngleich etwas hakeliges vorletztes Rennen, bei dem Ex-T-Cup-Sieger Gabriel Noderer bewies, dass sein Wechseln in den European Junior Cup eine prima Idee gewesen ist. 100 Prozent austrainiert und in bester Laune schnappte er sich gleich beim Start Polesetter Holtz mit aufreizender Leichtigkeit und fuhr, außerhalb der Meisterschaftswertung, einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen.
Dahinter schien Holtz keinen rechten Rhythmus finden zu können, um Bartschat unter Kontrolle zu halten. Die Umsetzung wirkte alles andere als elegant. Holtz blieb im Schnitt gut zwei Sekunden über seiner Pole-Zeit aus dem Training und hielt ein kompaktes Rudel ungeduldiger Sportskameraden hinter sich. Sobald Bartschat ihn überholte, parierte er zumeist im Handumdrehen, um die Hackordnung wieder herzustellen. Finn Zeller und Csányi Gergö hielten sich sportlich fair heraus aus dem beinharten Meisterschaftsfight, den die beiden aus der ersten Reihe bestaunen durften. Ein Rennabbruch wegen zweier gestürzter Fahrer beendete Lauf neun schließlich vorzeitig. Im zehnten und letzten Lauf der T-Challenge fackelte Holtz dann nicht lange und fuhr frei von Taktikgeplänkel einen wirklich elegant anzusehenden Sieg ein. Bartschat genügte letztlich ein souverän eingefahrener dritter Platz zum Meistertitel.
T-Challenge TOP-5 2016:
Platz | Fahrer | Punkte |
---|---|---|
1 | Ole Bartschat | 189 |
2 | Tim Holtz | 187,5 |
3 | Jochen Schermuly | 121 |
4 | Finn Zeller | 111,5 |
5 | Csanyi Gergö | 100 |
T-Cup
Herausragend: Florian Müller, Ex-R6-Cup-Fahrer, der Mitte der Saison aus dem Nichts auf einer Street Triple Baujahr 2009 auftauchte, die zuvor bei Familie Bartschat als Trainingsmotorrad und Teileträger fungiert hat. Flo, drahtig und mit unglaublichem Fahrtalent gesegnet, pflegt dazu eine innige Liebesbeziehung mit den Bridgestone-Slicks, denen er Wunderhaftkräfte nachsagt. Seine Rundenzeiten sprachen auch in Most Bände, er hievte den T-Cup auf ein nie dagewesenes Rundenzeitlevel, wenngleich auch er stürzte, aus ihm zur Gänze unerklärbarem Grund. Mit dem Ausgang der Meisterschaft hatte Flo nichts zu tun. Das war Familienbusiness nach harter, aber ehrlicher Art der Rhön zwischen Jörn Kaufmann und dessen Onkel Harald (ältester T-Cupper).
Die Aufgabe löste Jörn schon in Rennen neun mit Bravour. Und entzog sich mit Eleganz Onkel Harald, der bekanntlich keine Gefangenen macht. Der mit allen Wassern gewaschene, freundliche ältere Herr hätte, so er denn vom Speed her dazu in der Lage gewesen wäre, seinen Neffen ohne mit der Wimper zu zucken einkassiert. So viel zum Thema Freunde oder, noch schlimmer, Verwandte. Letztlich fuhr Harald lässig und verdient den Vizetitel ein, weil sein direkter Konkurrent, Triumph-Pressesprecher Uli Bonsels, richtig, man rät es schon, ebenfalls übers Vorderrad in besagter Schicksals-Schikane auf den Asphalt musste, zum Glück ohne körperliche Folgen.
T-Cup TOP-5 2016:
Platz | Fahrer | Punkte |
---|---|---|
1 | Jörn Kaufmann | 201 |
2 | Harald Kaufmann | 133 |
3 | Uli Bonsels | 121 |
4 | Florian Müller | 100 |
5 | Hajo Ammermann | 90 |
Links:
Alle Ergebnisse T-Cup 2016
Alle Ergebnisse T-Challenge 2016
Rennkalender 2016
Die Strecken und Termine der Triumph-Challenge und des T-Cups 2016:
Datum | Rennstrecke | Zeitplan |
---|---|---|
10.-12. Mai | Most / CZ | |
12.-14. Juli | Schleiz | |
16.-18. August | Oschersleben | PDF-Download |
21.-23. Juni | Brünn / CZ | PDF-Download |
31.05-02.06 | Lausitzring | PDF-Download |
*Der Kalender basiert auf einer Meinungsumfrage, die wir innerhalb unserer Racing-Kundschaft gestartet hatten und die großen Zuspruch fand.
Wahrhaft würdige Triumph-Meister 2014
Eine lange, harte und außerordentlich spannende Triumph Street Triple-Cup-Saison 2014 fand in Brünn Ende September ihr Ende und einen wohlverdienten neuen Meister: Gabriel Noderer. In der Triumph-Challenge sicherte sich in einem spannenden Finale Matthias „Maddin“ Neukirch die Krone.
Hätte, hätte, Fahrradkette, oder: T-Cup 2014 ist, wenn Tim Holtz Doppelsiege im Abo einfährt, so auch beim Finale in Brünn, Gabriel Noderer dem gar nicht mehr so kleinen Tim wie ein Schatten folgt und am Ende die Meisterschaft für sich entscheidet. Woran das lag? An der Punktehamstertaktik Noderers. An der falschen Reifenwahl Tims beim dritten Saisonrennen in Hockenheim. Slicks und Regen vertragen sich nicht. Noderer verzockte sich allerdings ebenfalls. Letztlich lag es also an einem einzigen Holtzschen Fehler, gleich zu Saisonbeginn. Bereits in der Startphase des ersten Rennens auf dem Sachsenring war Holtz, der zwecks strohblonder Haare und Mutterwitz die älteren T-Cupper gerne an Michel aus Lönneberga erinnert, zu Boden gegangen, hatte seine Street Triple so nachhaltig ramponiert, dass Vattern Holtz flugs zur Heimreise blies. Nun, am Ende einer langen und mitunter ziemlich harten Saison fehlten lumpige sieben Pünktchen für die Meisterehre. So ist das halt im Leben.
Tim, 15, nahm es sportlich, fast möchte man schon sagen: wie ein Mann. Dann eben nächste Saison. Wohin Tims Reise geht? Man weiß es noch nicht genau. Bei seinen unzähligen Rennstreckeneinsätzen 2014, allesamt vorbildlich neuzeitlich via soziale Medien dokumentiert, hat er auch mit tiefgeschnallten Lenkerstummeln an seiner Triumph Daytona 675 beachtliche Rundenzeiten vorgelegt, dazu erfolgreiche Test mit Superbikes absolviert. Die Gerüchteküche berichtet, dass er über einen Start in der T-Challenge nachdenkt, gemeinsam mit seinem Blutsbruder Ole Bartschaft, Gesamtdritter des T-Cup und Unglücksrabe der Saison, da im Finale unglücklich gestürzt und dabei mächtig am Knie verletzt. Gute Besserung auf diesem Wege, lieber Ole, dem Dritten im Bunde der fixen und überdurchschnittlich talentierten jungen Herren Rennfahrer. Noderer, der Meister, ist ebenfalls noch in einer Karrierefindungsphase. Wohin auch immer die Wege führen mögen: Viel Glück und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern wünscht die T-Cup-Familie den jungen Angreifern in jedem Fall.
Vielleicht sollte Gabriel Noderer auch mal über die Triumph-Challenge nachdenken. Die hat sich in 2014 bekanntlich zum unbestrittenen Cup-Rookie des Jahres entwickelt, nachdem sich Thomas „Ketchup“ Rothmund als eine Art Challenge-Botschafter im Winter 13/14 betätigt hatte und das zu einem imposanten Starterfeld von über 30 festeingeschriebenen T-Challengern geführt hat. Die Teilnehmer wurden ganz sicher nicht enttäuscht, gaben immer ihr Bestes, lieferten sich acht Rennen lang piekfeine Duelle quer durchs gesamt Feld – und haben sich allesamt mächtig verbessert. Sortenreinheit lautet hier das Stichwort. Keine wild zusammengewürfelten Fahrerfelder, die von Rennwochenende zu Rennwochenende wech-seln, sondern 16 Zeittrainings und 8 Rennen mit nahezu identischer Besetzung, bei denen jeder seinen Konkurrenten von Mal zu Mal besser kennen- und auszurechnen lernt. Dazu ein Feld das komplett auf Bridgestone-Slicks unterwegs ist. Also mit gleichen Waffen kämpft. Dazu Fahrer, die ihre persönlichen Limits immer besser einzuschätzen lernten: Hobbyracer-Herz, was willst Du mehr? Ganz sicher wird das für nächste Saison noch mehr ambitionierte Hobbyracer in die T-Challenge locken.
Die diesjährige Meisterehre holte sich in einem spannenden Finale in Brünn Sympathieträger Matthias „Maddin“ Neukirch vor Michael Kunz und Uwe Geist. Auf dem vierten Gesamtrang landete sehr verdientermaßen einer der Oldtimer im Feld: T-Challenge Mastermind Thomas Rothmund, der deutlich Ü50 seine über 20 Jahre währende Motorsportkarriere mit einem Laufsieg in Brünn krönte. Wer hätte das gedacht? Sportlich lief es für Rothmund nie besser als 2014. Und warum? Herr Rothmund fühlt sich in der T-Challenge komplett wohl. Eine Rennserie ganz nach seinem Geschmack. Es passt ganz einfach alles perfekt zusammen. Der Kopf, die liebevoll gepflegte Daytona 675, Modelljahr 2006 (!), der Reifen, das Umfeld, einfach alles. Wie es zu dem Laufsieg kam? Einfach Kopf und Traktionskontrolle etwas zurücknehmen und sich vom Bauchgefühl leiten lassen und die einmalige Strecke in Brünn 100 Prozent genießen.
T-Cup Video-Highlights: Oschersleben
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Teilnahme
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Dafür schicke einfach eine aussagekräftige Bewerbung bis zum 1.6.2014 an info@actionteam.de – etwas Rennerfahrung wird vorausgesetzt.*
*Rechtsweg und Barauszahlung ausgeschlossen.
Selbstbehalt im Schadensfall 2.000 Euro.
T-Cup Saison 2014: What’s new
So, Freunde des gepflegten Dreizylinder-Rennsports, die Renntermine 2014 sind bestätigt.
Die wichtigsten Änderungen beim Triumph Street Triple-Cup für 2014:
Keine getrennte Wertung in PRO und AM mehr. Frank Heidger fährt nämlich in der Triumph-Challenge mit 🙂 Deshalb reicht uns also eine Wertung. Das Streichergebniss entfällt ebenfalls. Also entscheiden epische 12 Rennen über die Meisterehre. V01 heißt das Codewort für unseren neuen Slick, der natürlich vom Reifenpartner der ersten T-Cup-Stunde kommt: Bridgestone. Ebenfalls seit 2008 mit an Bord: LSL mit dem immer hilfsbereiten Detlef Achterberg, der in all den Jahren so manches havariertes Mopped wieder mit auf Kurs gebracht hat. Das wird auch 2014 so sein. Wieder auf die Brücke des T-Cup-Dampfers dazugekommen: Dietmar Franzen von Sport Evolution Koblenz. Er wird die Teilnehmer in allen technischen Belangen unterstützen und dazu das Reglement überwachen. Dazu sind Lars Sänger (Fahrwerksguru) und Thomas Ketchup Rothmund (Everybody sein darling) wieder mit von der Partie.
Und das Paket? Ist nach wie vor attraktiv: 10.990 Euro für eine nagelneue Triumph Street Triple R mit deaktivierbarem ABS, Bodis-Auspuffanlage, LSL-Fußrasten, LSL-Hebel, Castrol-Schmiermittelpaket, X-lite Helm 603 (Upgrade möglich), Öhlins TTX-Federbein zu Sonderkonditionen, und, und, und… Ihr habt schon eine Triumph Street Triple R? Nenngeld für 6 Veranstaltungen mit 12 Rennen ab 2.590 Euro.
Hobbyracers Liebling: Triumph
Engländerinnen sind sehr beliebt bei deutschen Hobbyrennfahrern. Das beweist der bereits seit 2008 erfolgreich ausgetragene Triumph Street Triple-Cup, der auch 2014 wieder stattfinden wird. Tolle Kameradschaft, hartes, aber faires Hobbyracing, so lässt sich der T-Cup kurz und bündig zusammenfassen. Für 2014 sind sechs Veranstaltungen mit je zwei Rennen geplant, auf dem Kalender stehen unter anderem Hockenheim, Most, Oschersleben und erstmals der Sachsenring. Nenngeld: ab 2.390 Euro (Frühbucherrabatt bis 15.1.2014). Das beliebte All-in-Paket inklusive neuer Triumph Street Triple R mit abschaltbarem ABS, umfangreichem Zubehörpaket und natürlich dem Nenngeld kostet 10.990 Euro. Neu im T-Cup-Team: der Moto2-erfahrene Dietmar Franzen, einer der renommiertesten Triumph-Spezialisten weltweit. Er wird den Teilnehmern gemeinsam mit Fahrwerksprofi Lars Sänger in allen technischen Fragen zur Seite stehen. Als Riding-Coach fungiert auch 2014 wieder Ex-IDM-Crack Arne Tode. Sein Wissen steht ebenfalls allen Teilnehmern offen. Dieser Profiservice findet bei den Cup-Teilnehmen viel Zuspruch und ist im Teilnahmepreis selbstverständlich enthalten. Neu für 2014: Young Guns, die T-Cup-Jugendförderung. Maximal fünf Nachwuchsrennfahrer Jahrgang 1996 oder jünger zahlen nur die Hälfte des Nenngelds. Jetzt anmelden!
Außerdem online buchbar: die Triumph-Challenge für alle sportlichen Triumph ab Modelljahr 1990. Das Reglement ist bewusst sehr offen gehalten, entsprechend bunt setzt sich das Fahrerfeld zusammen, das aktiv am neuen Konzept der T-Challenge beteiligt war. Startgeld für vier Veranstaltungen mit acht Rennen: ab 1.790 Euro (Bridgestone-Wertung), Normalpreis: 1.990 Euro. An den Start geht die T-Challenge ab 30 eingeschriebenen Teilnehmern. Jetzt anmelden!