Heiß wie Frittenfett. Alles startklar für ein phantastisches Rennwochenende. Hätte so schick werden können.

Hätte das perfekte Rennwochenende werden können. Die T-Series 2020, heiß wie Frittenfett nach der Absage des Schleiz-Wochenendes im Juli, dazu bestes Wetter auf einer der Lieblingsstrecke der Drillings-Bande: Most. Hätte, wie gesagt. Sollte aber nicht sein.

Schon in der Qualifikation am Samstag knisterte es gewaltig. Top-Zeiten bei optimalen Strecken- und Wetterbedingungen. Das Fahrerlager bestens gefüllt, der Zeitplan pickepacke voll mit bestens gepackten Fahrerfeldern. Die IBPM von Maxx Moto-Mastermind Michael Dangrieß hat sich wahrhaft als zweite Kraft gleich nach der Internationalen Deutschen Meisterschaft etabliert und die Corona-bedingten Klippen trickreich umschifft. Das Konzept passt, der Zulauf ist dementsprechend einfach nur gewaltig. Pures und professionell organisiertes Racing, ohne jeglichen Schnickschnack. Das passt und die T-Series ist im zweiten Jahr unter neuer Flagge mächtig stolz darauf ein respektierter Teil dieser wundervollen Szene zu sein.

Man on an Mission. Alfons Brandl, Hardrocker, dominierte die T-Challenge in Most und liegt im Meisterrennen in aussichtsreicher Position. Foto: Dirk Gündra

Tolles und hartes Quali am Samstag, wie erwähnt. Mit einem Alfons Brandl, der wie entfesselt mit seiner betagten, aber bestens gepflegten Triumph Daytona 675 dominierte. Brandl, sowieso für jeden Schabernack zu haben, deutete seine überragende Form bereits beim inzwischen traditionellen Meet& Greet der gesamten Bande beim Grillabend am Freitagabend an. Der bekennende AC/DC-Fan feierte das 40jährige Jubiläum der ikonischen LP „Back in Black“ der australischen Hard Rock-Combo mit einem entfesselten Luftgitarrenspiel inklusive gekonnten Handständen und brillierte dann am Samstag in den Trainings. Logisches Resultat: Pole Postion. Einmal mehr bewies seine „Tona“, deren Triebwerk in Grundfesten der IDM-Supersport 2008 (!) entspricht, was für ein unglaublicher Wurf dieses Dreizylinder-Konzept noch immer darstellt. Eine Legende, wahrhaft.

Knapp hinter Alfons Brandl holte sich Meisterschaftsmitfavorit Markus Geuthner, den die Schleiz-Absage als Lokalmatador besonders schmerzte, die zweite Startposition. Markus wirkt in 2020 gelassener und fährt konstant schnell, leistet sich dabei weniger Fehler. Auch hier zeigt sich, welch tolle Schule die T-Series darstellt, egal auf welchem Level sich der jeweilige Teilnehmer gerade befindet. Platz Nummer Drei sicherte sich der Dominator der T-Cup-Division 765, Uli Bonsels. Der Altmeister lies auch in Most keinen Zweifel daran, dass er seinen hart erkämpften Titel verteidigen möchte. Einmal mehr zeigte der Führende in der 675er-Divsion, Uwe Kantimm, das die leistungstechnisch unterlegene 675er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Platz 12 im Quali mit einer 1.47, 847 min sind aller Ehren wert. Außerdem Beleg dafür, dass die gut besetzte Old-School-Klasse mit teils 10 Jahren alten Motorrädern auch in 2021 einen Platz in der T-Series mehr als redlich verdient hat. Mithin eine verdammt günstige Möglichkeit wirklich ehrenhaften Hobby-Rennsport zu betreiben. Die kleinen Triple gelten als nahezu unverwüstlich und stellen ihre Piloten vor keinerlei technischen Rätsel.

Zwei Rennen am Sonntag auf dem Tableau. Ein Novum, dass im Vorfeld der Veranstaltung natürlich zu Diskussionen führte. Ein Format, dass zumindest in Most leider nicht funktionieren sollte.

Zusammenfassung Lauf 1: Hart, aber herzlich. 41 von maximal zulässigen 42 Startern gingen ins Rennen. Gänsehaut beim Start angesichts der monumentalen Geräuschkulisse. Intensive Zweikämpfe in allen Regionen des Feldes, keine Zeit zum Ausruhen. Dabei noch spektakuläre Offroad-Einlagen, siehe beigefügtes Video von Chrissi Rubin. Kurzum, ein wahrhaft heißes Rennen, mit allem, was Cup-Racing ausmacht. Tolles Finish in allen Klassen. Alfons Brandl holt souverän den Laufsieg vor Markus Geuthner und Spätstarter Johannes Gauerke in der T-Challenge. Uli Bonsels lässt in der 765er-Division des T-Cups, gefolgt von Luca Sammet, der seinen verletzten Papa Axel wahrhaft würdig vertritt. Dritter wird der immer schneller werdende Michael Mende.

Und in der 676er-Klasse des T-Cups holt sich einmal mehr Uwe „Celle“ Kantimm die volle Punktzahl ab vor seinem ewigen Kollegen Alwin „The Brake“ Heiberger, gefolgt vom Youngster des Trios, Sebastian Strauch.

Lauf 2 steht leider unter keinem guten Stern. Zwecks schwerem Startunfall in der IBPM-Superbike, gute Besserung an unseren Freund Billy Hilbert auf diesem Wege, kracht es nach langer Startverzögerung auch im Rennen der T-Series nach wenigen Runden. Keine schweren Folgen für Leib und Seele der Beteiligten, aber ein Neustart ist zwecks Zeitmangels nicht möglich. Eine Wertung von zwei fliegenden Runden schließt sich auch aus. Also Einstellen aller Kampfhandlungen, dafür wird in Brünn beim Finale am 26. und 27.9. dann erstmals in drei Rennen gestartet.

 

Hobbyracer aus dem vielzitiertem Bilderbuch: Uli Bonsels, rasender Triumph-PR-Mann, auf Meisterschaftskurs in der 765er-Klasse des T-Cups. Uli lebt den T-Cup. Foto: Dirk Gündra

In Brünn steht ein würdiges Finale 2020 an. Drei Rennen an einem Wochenende, das gab es noch nie.

Finale in Brünn, auf dieser faszinierenden GP-Strecke, das verspricht vor allem in der T-Challenge maximale Spannung.

So Einreise-Verbote uns keinen Strich durch die Rechnung machen werden. Die komplette Gaststartarmada aus der Schweiz rund um Ex-Meister Erich Peter musste deshalb leider passen. Was hätten wir uns über die Eidgenossen gefreut. Leider nicht änderbar. Aber was nicht ist, kann ja 2021 wieder werden. Schon jetzt ist die Interessenten-Liste für 2021 bestens gefüllt. An die 20 T-Series-Starter haben Ihren Willen geäußert ihr Engagement in der T-Series-Family auch 21 fortzusetzen.

Fürs Finale ist deshalb bestens vorgesorgt. 200 Würste und 180 Liter Fassbier werden nächsten Donnerstag den weiten Weg nach Brünn in Angriff nehmen. Den Zeitplan und allen weiteren Infos, insbesondere den Haftungsausschluss etc. findet ihr hier.

Die T-Series-Hospitality wird sich oberhalb der Boxenanlage in der Nähe der Tankstelle ansiedeln, um allen, die von Sonntag auf Montag ein klein wenig die grandiose Saison feiern wollen, eine Heimstadt zu bieten.

Schon jetzt steht fest, dass die wichtigsten Partner unserer beliebten Serie, mithin der größten Triumph-Hobbyrennserie weltweit, auch 2021 die Treue halten werden. Auch dafür ganz herzlichen Dank! Besonders erfreulich: Lars Sänger von Motorradke Gera übernimmt 2021 die technische Betreuung der T-Series vor Ort als exklusiver Partner.

 

 

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