Video-Highlights aus Brünn
Das Angebot ist gültig bis zum 1. März 2015. Der Platz ist nicht übertragbar und bei nicht Teilnahme geht der Platz zurück an das MOTORRAD action team. Bitte meldet Euch bis 1. März 2015 per E-Mail bei Heike für dieses Training an.
Weiter Infos zum Training:
MOTORRAD action team-Renntraining Nürburgring GP-Kurs 30. April 2015
Zum runden Geburtstag verschenkt die Redaktion fünf Artikel im PDF-Format auf ihrer Webseite. Bei uns erhaltet Ihr den ersten Artikel zum Triumph Street Triple-Cup aus dem Jahr 2008 kostenlos zum Download:
Die Rennstrecke in Oschersleben steht bei älteren Motorradrennfahrern in der sich gerne verklärenden Erinnerung vor allem für eines: Hitze. Gerne in Kombination mit krachenden Unwettern. Das Wetter am 19./20. Juli 2014 toppte gefühlt nochmals alle Rekorde. Die unschönen Nebeneffekte: Männer in Feinrippunterhosen und verschwitzten Unteranzügen irrlichterten reihenweise durchs gefühlt 40 Grad heiße Fahrerlager und ließen sich wie im Fieberwahn in der Hoffnung auf Kühlung in wildfremde Kinderplanschbecken fallen. Selbige Männer gaben aber bei den beiden Läufen der Triumph-Challenge und des Triumph Street Triple-Cups wirklich alles und trieben sich zu geradezu unmenschlichen Höchstleistungen. Immer am Rande des Hitzekollaps. Es sei ihnen also verziehen.
Oscherleben 2014 war für einige Triumph-Rennfahrer auch sowas wie eine gefühlte Wiederauferstehung, nachdem der Saisonstart alles andere als geplant verlaufen war. Tim Holtz ist so ein Beispiel. Der jüngste T-Cupper ever wurde nach bärenstarker Saisonvorbereitung schon als der kommende Meister gehandelt. Dann folgte ein Sturz infolge Technikdefekt im ersten Rennen am Sachsenring und die traurige Abreise vor dem zweiten Lauf, da der Fehlerteufel nicht zu finden war. Null Punkte für Holtz. Der harte Boden der Tatsachen. In Hockenheim schien das Pech weiter an den Stiefeln des Blondschopfs zu kleben, da es just in der Einführungsrunde zum ersten Rennen zu regnen begann, Holtz aber wie so viele auf Slicks gesetzt hatte. Das Aus noch vor dem Start. Lauf zwei entschädigte mit Rang 4.
Und nun also Tims Hausstrecke Oschersleben. Sein Wohnzimmer. Die Erwartungen wieder hoch. Der Druck auch. Tim nimmt es cool. Holt sich die Poleposition. Und zwei blitzsaubere, überlegen Laufsiege, jeweils mit schnellster Rennrunde. Demonstration seines Talents. Wir werden wohl nicht mehr lange Spaß an Tims Darbietungen haben. Die IDM ruft. Selbst die pfeilschnellen Kollegen Ole Bartschat, Erich Peter und T-Cup-Leader Gabriel Noderer, in den Rennen jeweils auf den Plätzen, hatten Tim nichts entgegenzusetzen.
Das Niveau in beiden Triumph-Serien ist inzwischen mehr als beachtlich. Auch über Platz 10 freuen sich T-Cupper wie Bolle. Marcus Walz war in Lauf 2 so ein Beispiel. „Endlich wieder Top-10“, jubelte der hauptberufliche Custombike-Bauer beinahe schon überschwänglich bei der Siegerehrung. Das darf er auch, schließlich braucht es dafür 1.37er-Zeiten. Die gibt es nicht geschenkt. Im T-Cup blieben in Oschersleben bis zu 15 Fahrer unter der magischen 1.40-Marke. Mit einem rund 100 PS starken Dreizylinder, wohlgemerkt. Man kann es nicht oft genug wiederholen. Das spricht für optimale Reifen (Bridgestone Slick V01) und einen phantastischen Fahrwerkspartner (Öhlins DTC und Lars Sänger von Motorradkte) plus topmotivierte Fahrer aus T-Cup und T-Challenge. Nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang, die Profi-Coaches: In Oschersleben war Arne Tode zwei Tage lang im Dauereinsatz, um T-Cuppern und T-Challengern zu besseren Rundenzeiten zu verhelfen inklusive ausführlichem Streckenrundgang am Freitagabend.
Die Triumph-Crew auf ließ es sich am Samstagnachmittag trotz der Hitze nicht nehmen, beim 3-Stunden-Lauf des German Endurance Cups anzugreifen und für Top-Resultate zu sorgen (T-Challenger Franky Heidger mit den T-Cuppern Tim Holtz und Hajo Ammermann mit einem Podestplatz, beispielsweise). Einer glänzte gar mit übermenschlichen Einzelleistungen: Christan „Chrigel“ Furrer aus der schönen Schweiz fuhr die drei Stunden einfach mal für sich ganz alleine, weil er sich gerne Herausforderungen stellt. 98 Runden lang. Der Mann hat in seinem früheren Leben Leistungssport betrieben.
Die T-Challenge ließ es mit sensationellen 40 Startern in Oschersleben ebenfalls richtig krachen. Ebenfalls über 10 Fahrer unter der 40er-Rundenzeitschallmauer. Und auch hier hatten die Rennsportgötter wieder so einiges an Schicksalhaftem parat. Max Riebe, ganz klar der Favorit für den diesjährigen Titel, folgte das Pech aus Hockenheim zielstrebig bis in die Magdeburger Börde, nachdem es zunächst mit einer fein rausgefahrenen Pole Position alles nach einem Durchmarsch ausschaute. Doch schon in Runde 3 vom 1. Rennen rutschte Riebe auf dem eigenen Kühlwassers ins Aus. Die Kopfdichtung hatte sich verabschiedet. Zum 2. Lauf konnte er erst gar nicht mehr antreten. Besser ging es im Vergleich Michael Kunz, der 25 Punkte einheimste, da Doppellaufsieger Dirk Schnieders als Gaststarter ohne Punkte blieb, dem neuen Meisterschaftfavoriten Michael Kunz und Uwe Geist, der nach einem Hockenheim-Wochenende zum Vergessen endlich mit dem 3. Platz belohnt wurde.
In Lauf 2 ließ „Man of the Weekend“ Uwe Geist dann überhaupt nichts anbrennen und holte sich souverän den größten Pokal gefolgt von Matthias Neukirch und T-Challenge-Initiator Thomas Rothmund. Dahinter kam sensationell Tom Dick ins Ziel, der genau wie viele andere schnelle Old-Guns in der T-Challenge noch überhaupt keine Lust auf Sonntagsspaziergänge nebst Kaffeekränzchen hat und seine Zeit lieber mit anderen Gleichgesinnten auf den Rennstrecken Europas verbringt.
Schön auch, dass immer wieder so viele Gaststarter den Weg in den T-Cup und vor allem die T-Challenge finden. Sie sind oft das vielzitierte Salz in der Suppe. Bestes Beispiel in Oschersleben: GSX-R-Cup – Organisator Dirk Schnieders, der in beiden Rennen die Nase vorn hatte und nach seinem öffentlichen Seitensprung sehr offen über eine Nennung für die T-Challenge 2015 nachdachte. Die Challenger würden sich über einen weiteren schnellen und sympathischen Racer freuen, überhaupt keine Frage.
Nächstes Rennwochenende: Most, 16./17. August. Für T-Cup und T-Challenge sind noch Gaststarts möglich, mehr dazu per Mail von Challenge/Cup-Koordinatorin Heike Leibbrand: hleibbrand@motorpresse.de