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Über Matthias Schröter

Von 1994 bis 2018 bei der Motor Presse Stuttgart angestellt, von 2004 bis 2009 als Testchef bzw. Geschäftsführender Redakteur bei PS, von 2009 bis 2018 als Leiter des Motorrad action team u.a. verantwortlich für Auto- und Motorradtrainings und die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM). Ab April 2019 startete der Diplom-Betriebswirt sein eigenes Ding als Geschäftsführer der Matthias Schröter GmbH mit den Marken Triumph-Cup, Triumph-Challenge, Bridgestone Riding School und Black Forest Speed Club.

Videobericht Saisonfinale Most 2015

Wir sprachen vor dem letzten Rennen in Most mit Triumph-Pressesprecher Uli Bonsels über die Saison, die Bridgestone-Reifen und die Zukunft der Triumph-Challenge und des Triumph Street Triple-Cups.

 

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Videobericht Saisonfinale Most 20152015-09-22T08:18:32+02:00

T-Cup Saisonfinale Most 2015

Foto: trackriders.eu

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Zum großen Finale versammelten sich die Piloten des Triumph Street Triple-Cups im tschechischen Most, wo sich Oliver Martin nach nunmehr fünf Jahren T-Cup endlich den ersehnten Meistertitel holen wollte. Es sollte ein denkwürdiges Wochenende werden.

Die Rennstrecke in Most präsentierte sich in diesem Jahr von ihrer besten Seite, denn die Betreiber haben die Boxenanlage gründlich renoviert und modernisiert. Auf der Strecke wollte Oliver Martin, der mit einem ordentlichen Punktepolster auf seinen engsten Verfolger, Jörn Kaufmann, ausgestattet war, nichts anbrennen lassen. So deklassierte der Meisterschaftsanwärter mit einer Fabelzeit von 1:45.564 seine Kontrahenten bereits im Qualifying.

Foto: trackriders.eu

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Die schnellste Runde des gesamten Cup-Wochenendes war eine Sekunde schneller als die Zeiten seiner direkten Verfolger. Im Rennen konnte lediglich Triumph-Pressemann Uli Bonsels, von Position zwei gestartet, die Pace des Polesetters mitgehen. Den Start-Ziel-Sieg von Martin konnte Bonsels im ersten Rennen jedoch nicht gefährden. Mit dieser souveräner Vorführung machte sich der Tyrexpert-Pilot vorzeitig zum Meister der T-Cup-Saison 2015. Damit stand der Vizetitel für Jörn Kaufmann ebenfalls fest.

Foto: trackriders.eu

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Vor dem letzten Rennen sorgte der Kampf um den dritten Rang in der Meisterschaft für Hochspannung. Uli Bonsels, André Reinke, Alexander Fraßmann und Hajo Ammermann trennten nur wenige Punkte vor der Anreise nach Most. Nach seinem zweiten Platz im ersten Rennen hatte Uli Bonsels nun alle Karten in der Hand. Und der spielte in Rennen zwei nicht auf Sicherheit. Bonsels wollte siegen. Und lange Zeit sah es auch so aus, als könnte er eine tolle Saison mit einem Laufsieg krönen. Die Zuschauer verfolgten gebannt wie sich Martin und Bonsels ein hochspannendes Rennen an der Spitze lieferten, das sich in der letzten Runde entscheiden sollte. Der frischgebackene Meister profitiert kurz vor Schluss von einem Überrundungsmanöver und fuhr in einem Foto-Finish 0.015 Sekunden vor Bonsels über die Ziellinie. Auch wenn er das Rennen nicht gewinnen konnte, freute sich Uli riesig über den dritten Gesamtrang im T-Cup 2015 und das laut eigener Aussage „geilste Rennen seines Lebens“.

t-cup-meister_most2015-1

Oliver Martin (links) holte den Meistertitel fürs Tyrexpert-Team. Teamchef André Reinke beendete die Saison 2015 auf Rang vier. Foto: Gramm

Ergebnisse

16.-17. MaiLausitzringQualifikationRennen 1Rennen 2
06.-07. JuniHockenheim GP-KursQualifikationRennen 1Rennen 2
27.-28. JuniBrünn/CZQualifikationRennen 1Rennen 2
18.-19. JuliOscherslebenQualifikationRennen 1Rennen 2
12.-13. SeptemberMost/CZQualifikationRennen 1Rennen 2
T-Cup Saisonfinale Most 20152015-09-16T15:31:14+02:00

Triumph-Challenge Saisonfinale Most 2015

Foto: trackriders.eu

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Im tschechischen Most sollte sich herausstellen, ob der Meisterschaftsführende, Tim Holtz, den Titel in der Saison 2015 nach Hause fahren sollte. Dabei hatte Vorjahres-T-Cup-Sieger Gabriel Noderer lediglich die theoretische Chance seinen Titel zu verteidigen.

Durch Laufsiege in Serie hatte Tim Holtz in diesem Jahr ein stabiles Fundament für den Titel gelegt. Bei den Finalläufen in Most war es nun an der Zeit die Früchte dieser Arbeit zu ernten. Und das tat der junge Pilot aus Nienburg. Auch wenn Polesetter Gabriel Noderer den Laufsieg im ersten Rennen einfahren konnte, reichte es für Holtz, der nur drei Sekunden nach Noderer auf Rang zwei ins Ziel kam, für den Titelgewinn in der Triumph-Challenge 2015. Herzlichen Glückwunsch!

Foto: trackriders.eu

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Für eine Schrecksekunde im ersten Rennen sorgte der Challenge-Botschafter, Thomas Rothmund, in der zweiten Runde. Nach vielen Jahren der Sturzfreiheit, kam der Freudenstädter in einer schnellen Linkspassage von der Strecke ab und verlor schließlich die Kontrolle über seine Daytona 675. Glücklicherweise kam er mit dem Schrecken davon und versprach seinem Bike nach der Reparatur eine wohltuende Kur zukommen zu lassen.

Wie im Triumph Street Triple-Cup stand der Meister also vorzeitig fest und der Kampf um den dritten Gesamtrang rückte in den Vordergrund. Hier hießen die Protagonisten Ole Bartschat, Jochen Schermuly, Uwe Geist und Jan Hein. Dank zahlreicher Podiumsplatzierungen am Anfang der Saison, reichten Bartschat ein achter Platz im ersten, und ein vierter Platz im zweiten Rennen, um den dritten Gesamtrang hinter Noderer zu sichern. Das zweite Rennen musste leider ohne den frischgebackenen Meister an den Start gehen. Tim Holtz trat frühzeitig die Heimreise an. So schien der Weg frei für einen ungefährdeten Doppelsieg von Gabriel Noderer. In Führung liegend verlor Noderer das Bike aber in Runde sieben über das Vorderrad und musste zusehen wie seine Daytona 675 enormen Schaden nahm. Der Pilot blieb unversehrt, war jedoch verständlicherweise am Boden zerstört. So war der Weg frei für Jan Hein, der sich im letzten Rennen der Saison seinen ersten Sieg vor Finn Zeller und Jochen Schermuly sichern konnte.

t-challenge_most2015-2

Ergebnisse:

16.-17. MaiLausitzringQualifikationRennen 1Rennen 2
06.-07. JuniHockenheim GP-KursQualifikationRennen 1Rennen 2
27.-28. JuniBrünn/CZQualifikationRennen 1Rennen 2
18.-19. JuliOscherslebenQualifikationRennen 1Rennen 2
12.-13. SeptemberMost/CZQualifikationRennen 1Rennen 2

Triumph-Challenge Saisonfinale Most 20152015-09-16T15:23:57+02:00

Cup und Challenge Brünn 2015

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Doppelsieg für Gabriel Noderer #4 in Brünn – Foto: Trackriders.eu

Nachdem der Wettergott im tschechischen Brünn nach einem Regenschauer vor dem zweiten Zeittraining pünktlich zum ersten Rennen am Sonntag ein Einsehen hatte, konnten die Dreizylinder endlich aufzünden. Beim dritten von insgesamt fünf Läufen kannte die Challenge dann nur einen Sieger: Gabriel Noderer holte sich im ersten Lauf mit nicht ganz 13 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten und noch immer tabellenführenden Tim Holtz souverän den ersten Platz. Mit einer schnellsten Rundenzeit von 2.10,788 min gelang Noderer weiterhin die schnellste Umrundung der 5,403 Kilometer langen Strecke, die bis dato in der Triumph-Challenge in den Asphalt gebrannt wurde. Holtz musste abreißen lassen, da er mit technischen Problemen an seiner Daytona zu kämpfen hatte, die ihm Gangwechsel im oberen Drehzahlbereich unmöglich machten. An dritter Stelle liegend kam Jan Hein ins Ziel.

Jan Hein #21 vs. Thomas Ketchup #13 - Foto: Trackriders.eu

Jan Hein #21 vs. Thomas Ketchup #13 – Foto: Trackriders.eu

Er profitierte von Max Riebes Sturz, der auf einem Podiumsplatz liegend zu Boden musste. Nur wenig später wiederholte sich das Spiel im zweiten Rennen auf ähnliche Art und Weise. Gabriel Noderer fuhr einen sauberen Start-Ziel-Sieg ein, auf den Plätzen zwei und drei folgten Max Riebe und Jan Hein. Die Bartschat-Truppe (Bike Shop Lüchow) stellte Tim Holtz für diesen Lauf eine funktionstüchtige, aber fast serienmäßige Daytona zur Verfügung, mit welcher der junge Racer nach furiosem Ritt auf dem vierten Platz landete.

Triumph Street Triple-Cup

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Jörn Kaufman #96 vs. Oliver Martin #5 – Foto: Trackriders.eu

Auch im T-Cup herrscht an der Tabellenspitze eine gewisse Dominanz, die bei den Hochlenker-Herren den Namen Oliver Martin trägt. Er führt die Punktewertung mit 120 Zählern an, dahinter lauert Jörn Kaufmann mit 106 Punkten. In Brünn entbrannte im ersten Rennen zwischen eben diesen beiden ein haarscharfes Kopf-an-Kopf-Duell, das erst ganz am Ende mit einem minimalen Vorsprung von 0,638 Sekunden an Oliver Martin ging. Mit etwas größerem Abstand folgte Harald Kaufmann auf dem dritten Platz. Im zweiten Lauf konnte Martin dann einen ungefährdeten Sieg einholen, auf den Plätzen zwei und drei folgten erneut Jörn und Harald Kaufmann.

Cup und Challenge Brünn 20152015-07-03T12:52:51+02:00

Hockenheim 2015 – Alles auf Anfang

Was für eine denkwürdige, packende Hitzeschlacht auf dem Hockenheimring: Triumph Street Triple-Cup und die Triumph-Challenge liefern sich am ersten Juni-Wochenende bei bis zu 38 Grad im Schatten phantastische Rennen. In der T-Challenge dominiert Tim Holtz nach Belieben, im T-Cup laufen Triumph-Pressesprecher Uli Bonsels und Jörn Kaufmann zur Form ihres Lebens auf und fordern Oli Martin heraus, der knapp seine Tabellenführung behauptet.

Anfang Juni, Hockenheim. Das kann wettertechnisch alles Mögliche bedeuten. Was haben wir vor drei Jahren gefroren und uns Glühwein gewünscht wegen eines arktischen Kälteeinbruchs. 2015 präsentiert sich das Wetter in der Kurpfalz hingegen genau so, wie man es erwartet: brüllend heiß und schwül wie in Fernost. Genau der richtige Mix für hitzige Rennen im T-Cup und in der T-Challenge auf dem materialmordenden GP-Kurs mit der ultraschnellen Parabolika und der anschließenden Reifeprüfung für jede Bremsanlage. Vom sechsten Gang Vollgas zurück in den ersten Gang vor der berüchtigten Spitzkehre. Nicht jedermanns Sache, verständlicherweise.

Fliegender Start hinter dem Safety-Car

Fliegender Start hinter dem Safety-Car

Wie auch das neue Startprozedere, dass vom Streckenbetreiber für lizenzfreie Rennserien vorgegeben wird: fliegender Start hinterm Führungsfahrzeug. Das sorgte bei manchem Teilnehmer zumindest für Stirnrunzeln im Vorfeld. Sicher nicht jedermanns Ding, aber, das mögen auch die Kritiker im Nachhinein zugestehen: vier reguläre und ein außerplanmäßiger Start zwecks Abbruchs eines Rennens liefen zackig und ohne Stürze in der schwierigen Nordkurve des Hockenheimring ab. Außerdem lässt sich mit dieser Startvariante wertvolle Zeit sparen, die im Gegenzug in mehr Zeit fürs Rennfahren eingeplant werden könnte für die Zukunft. Also in jedem Fall einen Überlegung wert, so eine fliegende Angelegenheit.

T-Cup_Hockenheim2015_04Zu den Rennen. Wieder glänzte der junge Kaufmann, Vorname: Jörn, mit einer beeindruckenden Vorstellung im Training: Pole Position mit einer tiefen 53er-Runde und einem nachweislich 104 PS Naked Bike. Davon träumen so manche ambitionierte Superbiker mit 200 PS plus im Kessel. Lieber Superbiker, jetzt bitte nicht weinen, im ersten Rennen pushten sich die Herrschaften natürlich noch weiter: 53er-Rundenzeiten gehören im T-Cup inzwischen zum guten Ton, so man denn davon träumt aufs Podium fahren zu wollen. Oli Martin legte im beinharten Infight mit Jörn Kaufmann sogar eine 52er-Runde als schnellste Rennrunde vor. Was aber nicht zum Laufsieg reichte. Den holte sich knapp, aber verdient Kaufmann, der den Makel vom Lausitzring damit tilgte. Beim Auftakt in Brandenburg hatte er ebenfalls das Training dominiert, in den Rennen dann aber ganz schön Nerven gezeigt.

Das kennt der Drittplatzierte nicht. Triumph-Pressemann und T-Cup-Urgestein Uli Bonsels hat schlicht keine Nerven. Für ihn sind die Wochenenden aktive Erholung vom Alltag, was er gerne immer wieder betont. Bonsels zeigt sich auf den Strecken immer bestens gelaunt und entspannt, selbst aus der Hektik der Rennen zieht er allem Anschein nach beruhigende Momente, die er in beeindruckende Resultate ummünzt. So schnell wie 2015 ist der inzwischen zu den Ü50 Gehörige noch nie in seinem Leben Motorradrennen gefahren.

T-Cup_Hockenheim2015_03

Bonsels vs. Kaufmann

Selbiges gilt auch für den Älteren der beiden Kaufmänner mit Vornamen Harald. Der älteste T-Cupper der Saison, wie Bonsels bereits bei der Erstauflage des T-Cups in den wilden 1990ern mit von der Partie, legt ebenfalls eine sehr beachtliche Leistung hin, die sicher auch T-Cup-Gaststarter Jens Kuck, seines Zeichens Co-Moderator des RTL2-Motormagazin Grip ziemlich beeindruckt haben. Kuck, in jungen Jahren sogar mal in der Superbike-IDM unterwegs, machte im Übrigen einen prima Job, zeigte sich stets aufgeräumt und verbreitete gute Laune, warf zudem die Castrol-VIP-Street Triple nicht weg und darf deshalb jederzeit gerne wieder kommen.

Lauf zwo. Abziehbild vom ersten. Fehler im System: Oli Martin rollt schulterzuckend aus, seine Kupplung ließ sich nicht mehr betätigen. Ein ganz hartgesottenere T-Cupper war zwar nach hinterher der Meinung, man könne im Rennen auch ohne Kupplung zurückschalten zur nötigsten Not und somit wenigstens noch wichtige Meisterschaftspunkte einheimsen. Martin entschied sich aber für die sichere Variante und brach das Rennen lieber ab. Somit zog Jörn Kaufmann ziemlich unbeirrt seine Runden und holte sich einen souveränen Doppelsieg. Mit Respektabstand fuhr Uli Bonsels sein bestes T-Cup-Ergebnis ever ein: Rang zwo, gefolgt von Harald Kaufmann, der seinen Ausfall im ersten Rennen somit Vergessen machte. In Sachen Meisterschaftsgesamtstand gilt nach Hockenheim: alles auf Anfang. Die Meisterschaft beginnt quasi in Brünn auf ein Neues. Kaufmann und Martin heißen die Titelkandidaten.

Szenenwechsel: Triumph-Challenge

Noderer vs. Holtz

Noderer vs. Holtz

Wie schon fast zu erwarten war, artete die Challenge zu einer sehr eindrucksvollen One-Man-Show aus. Der immer noch sehr junge, aber gar nicht mehr kleine Tim Holtz dominiert die T-Challenge beinahe schon nach Belieben, wenngleich ihm der letztjährige T-Cup-Champ Gabriel Noderer inzwischen wenigstens in Sichtweite folgen kann nach den anfänglichen massiven technischen Problemen am Lausitzring. Familie Noderer jedenfalls nahm viel Zuversicht mit fürs nächste T-Challenge Wochenende in Brünn. Für alle anderen Herausforderer von Holtz, und davon gibt es von der Papierform her schon den einen oder anderen, gilt: Aktuell ist kein Kraut gegen den Blondschopf gewachsen. Jan Hein beispielsweise, der mit einem zweiten Startplatz überraschte, kam zu spät zur Startaufstellung und musste das 1. Rennen von ganz hinten aufnehmen, was letztlich in einem Sturz endete. Ole Bartschat, Florian Vollmer und Max Riebe lieferten sich ein tolles Duell, folgten Holtz aber mit deutlich Respektabstand.

Bartschat vs. Vollmer

Bartschat vs. Vollmer

Um es vorweg zu nehmen: Rennen zwei lieferte ein ähnliches Bild ab. Holtz lässig vorneweg, Noderer unangefochten auf Platz zwei, Florian Vollmer diesmal auf dem dritten Rang, da sein neuer Lieblingsgegner Bartschat sich kurz vor Schluss aus dem Rennen genommen hatte. Unterm Strich maximale Ausbeute für Tim Holtz und überlegene Tabellenführung mit maximaler Punktezahl von 100 (!). Da wird es also allmählich schon Zeit im Hause Holtz sich über eine frühzeitige Meisterschaftsfeier Gedanken zu machen, der FC Bayern steht sicher mit Tipps zur Seite und über die sportlichen Perspektiven für 2016. Ohne falsche Bescheidenheit darf sich die Triumph-Challenge auch wegen der tollen Rundenzeiten von Holtz und Co. als die zweite Kraft im deutschen Hobbycup-Markt fühlen, dennoch würde man dem Nachwuchstalent natürlich mehr ebenbürtige Gegner wünschen, damit die sportliche Entwicklung maximal gefördert wird. Und das geht eben nur über möglichst viele und harte Zweikämpfe.

Schön zu sehen auch bis ins letzte Drittel der beiden Triumph-Serien. Es wird um jeden Meter Strecke gekämpft, was letztlich zu teils deutlichen Verbesserungen der Rundenzeiten über die gesamte Renndistanz führt. Teils wirklich frappierende Unterschiede, die man da im Vergleich zu den Vorjahren feststellen kann. Neben dem Fahrspaß und der vielzitierten Gemeinschaft letztlich der Grund, warum die allermeisten Menschen Hobbyrennsport betreiben.

Nächstes Rennwochenende: Brünn (27./28. Juni), dann folgen Oschersleben (18./19. Juli) und das große Finale in Most (12./13. September). Alle Veranstaltungen sind mit je zwei Rennen geplant. Gaststart-Plätze sind aktuell noch verfügbar und kosten ab 400 Euro.
Hockenheim 2015 – Alles auf Anfang2015-06-15T09:56:21+02:00

Jetzt fährt sie wieder, diese Rasselbande

Lang war sie, die Winterpause. Wie immer. Gut, dass es nun endlich wieder los ging mit dieser Raserei am geliebten, am gehassten Eurospeedway Lausitzring: Saisonauftakt für die Triumph-Challenge und den Triumph Street Triple-Cup.

Lausitzring LuftaufnahmeLove him. Or leave him. Fragt man Motorradrennfahrer vom Amateur bis hin zum Profi nach ihrem Verhältnis zum Lausitzring (= him), dann bekommt man knackig-kurze Antworten. Entweder ein: irgendwie schon geil. Oder ein: das wirklich Allerletzte. Gehört renaturiert, das Ding.

Womit man diesem Mahnmal für die Fehlinvestition von Abermillionen dann aber doch reichlich Unrecht antut. Die Strecke wird nämlich zum Einen von freundlichen Menschen professionell gemanagt und sie zeigt sich nach einer Renovierung einiger Passagen etwas berechenbarer, was die Gripverhältnisse angeht. Die gefürchteten Wellen im Asphalt ließ man hingegen unangetastet. Sowas wie ein Alleinstellungsmerkmal, sozusagen. Sogar das ruppige Most in Tschechien fühlt sich im Vergleich glatt wie ein Babypopo an.

Alles Jammern hilft sowieso nix, wie so oft im Leben. Also rückte die mit vielen neuen Gesichtern geschmückten Fahrerfelder der Triumph-Challenge am 16. und 17. Mai mit beachtlichen 34 Startern und der Triumph-Cup mit respektablen 23 Teilnehmern auf besagtem Lausitzring hoffnungsfroh hinaus in eine neue Rennsaison.

Triumph Street Triple Cup CastrolDer Triumph-Cup überraschte dabei sogar die selbsternannten Kiebitze im Fahrerlager. Diese selbsternannten Auguren der Rundenzeiten, die man in Rennfahrerkreisen überall findet. Gerne auch an der Boxenmauer. Und selbige Kiebitze hatten vorausgeahnt, dass der T-Cup nach dem Abwandern einiger schneller Buben zu einem gemütlichen Gentleman-Racing-Club mutieren würde. Vorjahresmeister Gabriel Noderer, dessen Vize Tim Holtz samt seinem Bruder im Geiste, Ole Bartschat, waren unisono in die Triumph-Challenge gewechselt, andere, wie beispielsweise Bikebuilder Marcus Walz, beinahe schon so etwas wie das Maskottchen des T-Cup, legen ein Rennfahrer-Sabbatical ein.

Mit dem Gentleman-Quatsch machten die Herren dann ratzfatz kurzen Prozess. Hatte sich schon in den beiden Zeittrainings angekündigt. „Die Kaufmänner nehmen Drogen. Irgendein Zeug, das hemmungslos schnell macht“, war hinter vorgehaltener Hand zu hören. Gemeint waren Jörn Kaufmann und dessen Onkel Harald, ältester T-Cup-Teilnehmer dieses erlesenen Jahrgangs. Onkel Harald war in der letzten Saison zumeist etwas vor seinem Neffen unterwegs und immer für Top Ten-Plätze gut. Nun stand er eins hinterm Neffen. Der hatte völlig überraschend die Pole Position geholt. Auf der Drei: Oli Martin. Ein Hamburger Jung. Gestählt durch jahrelange Teilnahme am T-Cup. Zum Start seiner T-Cup-Karriere agierte er wild und unbeständig, tauchte gern einmal diskret im Mittelfeld ab. Wahlweise auch ins Kiesbett. Doch nun ist alles anderes. Wie bei den beiden Kaufmännern.

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T-Cup: Doppelsieg für Oliver Martin #5 auf dem Lausitzring

Was die Rundenzeiten erodierte. Nur ein schnelles Feld macht schneller. Diese ebenso alte, wie immer noch gültige Wahrheit predigen nicht nur die berüchtigten Kiebitze. Und sie trifft zu. Aber sowas von. Die Rundenzeiten liegen auf T-Cup-Rekordniveau, unterbieten, am Rande bemerkt, auch diejenigen der neue Supernaked-Klasse, die in der Superbike-IDM die Supersport-Klasse auffüllen soll und die neulich am Lausitzring ihre Premiere feierte.

Das Paket aus Triumph Street Triple, Öhlins-Fahrwerkskit und Bridgestone-Slicks schafft perfekte Voraussetzungen für allerbeste Leistung. Wenn, ja, wenn der Fahrer respektive dessen Kopf mitspielt. Jörn Kaufmann übertrieb es kurz vor Ende des ersten Laufs und fand sich auf dem Hosenboden wieder. Martin triumphierte vor Dennis Kaßburg, dem nach zwei Jahren Pause ein perfektes Comeback gelang und Harald Kaufmann, dem T-Cup-Urgestein aus der schönen Rhön.

Lauf Zwo geriet dann zur One-Man-Show. Oliver Martin, höchstmotiviert durch seinen historischen ersten T-Cup Laufsieg, zelebrierte mit Ansage einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg vor dem bärenstarken Kaßburg, dicht gefolgt von Jörn Kaufmann, der also noch ein halbwegs versöhnliches Wochenende rettete.

Versöhnlich ist hin wie her ein prima Stichwort für diesen Saisonstart in der Lausitz. Nahezu jeder hat wieder etwas dazugelernt, manch einer machte sogar seinen Frieden mit dieser sicherlich sehr anspruchsvollen Strecke. So auch in der zweiten Triumph-Rennklasse: der Challenge.

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T-Challenge: Sie versuchten es, aber an Tim Holtz #49 war in der Lausitz kein Rankommen

Ehemals war sie die sehr kleine Schwester des T-Cups. Der brachte es in seiner Sturm- und Drangzeit auf über 40 Starter. Kleine Schwestern wachsen manchmal rapide. Und werden zudem mächtig fix. Die besagte Boygroup mit Leadsänger Tim Holtz und dessen Kumpel Ole Bartschat, machte den Arrivierten vom ersten Training an Druck. Gabriel Noderer, T-Cup-Meister des Vorjahres, ebenfalls hoch gehandelt, haderte derweil mit technischen Zipperlein. Nun, es waren eher schon richtige Gebrechen. Lauf 1 schloss der fixe Jung im für ihn ungewohnten Gefilden ab: Rang 15. An der Spitze hatte Tim Holtz einsam seine Kreise gezogen, mit Respektabstand folgten Max Riebe und Ole Bartschat. Lauf 2 war nur wenige Sekunden ein Spiegelbild des ersten. Schon in der ersten Ecke klappte Max Riebe das Vorderrad ein, der gar nicht mehr so kleine Tim Holtz fuhr daraufhin abermals einem blitzsauberen Start-Ziel-Sieg entgegen. Zweiter: Uwe Geist, langjähriger Challenger und immer für einen Podestplatz gut. Dritter? Ole Bartschat.

Droht ob der Holtzschen Überlegenheit nun Langeweile in der Challenge? Nein, sagen die Kiebitze. Tim ist erster Titelanwärter, ohne Frage. Aber in Hockenheim am 5. und 6. Juni 2015 auf dem langen und schnellen GP-Kurs werden die Karten auch in der T-Challenge neu gemischt.

Link: T-Cup Ergebnisse Lausitzring 2015
Link: T-Challenge Ergebnisse Lausitzring 2015

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Jetzt fährt sie wieder, diese Rasselbande2015-05-21T22:13:20+02:00

T-Cup und T-Challenge 2015

Wohin geht die Reise 2015 im Triumph Street Triple-Cup und der Triumph-Challenge? Noch mehr Zusammenschluss der beiden Serien steht ganz oben auf der Wunschliste des Veranstalters MOTORRAD action team. Heißt: Fünf Rennwochenenden mit je zwei Rennen für T-Cup und T-Challenge, dazu ein von allen Fahrern gewünschtes Plus an Fahrzeit in Form eines zweiten freien Trainings auf den Veranstaltungen. Das soll vor allem der Qualität dienen.

Die Sponsoren halten den Serien beinahe unisono die Treue, was ein sehr erfreulicher Aspekt ist. LSL, T-Cup-Partner seit 2008, erweitert sein Engagement sogar auf die T-Challenge. Reifenpartner Bridgestone, ebenfalls seit Anfang an dabei, freut sich ebenfalls schon jetzt auf eine erfolgreiche Saison 2015.

Die genauen Termine für 2015 werden voraussichtlich Mitte Dezember 2014 feststehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Saison 2015 Mitte Mai auf dem Lausitzring eingeläutet wird, inklusive optionalem Auftakttraining. Ganz weit oben auf der Streckenwunschliste stehen außerdem der Hockenheimring, Oschersleben, Most und Brünn.

Triumph-Street-Triple-RX2015Kommen wir zum Wichtigsten. Den Kosten. Auch da haben Triumph Motorrad Deutschland und das MOTORRAD action team schon mal etwas vorbereitet: T-Cup-Komplettpaket für 2015 mit der brandneuen Triumph Street Triple RX in der Hauptrolle: ab 9.990 € inklusive 5×2 Rennen, X-lite 802 R, Castrol-Schmiermittelpaket, LSL-Teilepaket, Bodis-Auspuffanlage, u.v.m.
Nenngeld für alle, die bereits eine Reglements konforme Triumph Street Triple ihr Eigen nennen: ebenfalls ab 1.990 Euro.

Für die Triumph-Challenge wird es für alle fix eingeschriebenen Fahrer einen Rabatt von 15% auf die Triumph Daytona /R geben. Sehr fairer Deal. Das Nenngeld für alle Challenge-Teilnehmer, die sich für die Bridgestone-Wertung einschreiben, beläuft sich auf ebenfalls faire 1.990 Euro. Ohne Bridgestone-Option kostet die Teilnahme 2.390 Euro.

Außerdem erhalten alle Teilnehmer auf allen Veranstaltungen den hoch geschätzten Bridgestone-Rennreifenservice kostenlos und die dazu erforderlichen Reifen zu Sonderkonditionen. Lars Sänger (Motorradtke Gera) wird sich weiterhin um alle Fahrwerksbelange kümmern, Dietmar Franzen (Sport-Evolution Koblenz) um das große Ganze, nicht nur technisch gesehen. Außerdem stehen auch 2015 optional Ex-Profirennfahrer wie etwa Arne Tode als Coach für die Teilnehmer zur Verfügung. Neu für die Saison 2015: Der Triumph-Tross wird auf allen Veranstaltungen exklusiv von einem Profifotografen begleitet, der die komplette Triumph-Family auf und abseits der Piste ins hoffentlich richtige Licht setzen wird.

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T-Cup und T-Challenge 20152014-10-29T15:12:45+01:00

Wahrhaft würdige Triumph-Meister 2014

Eine lange, harte und außerordentlich spannende Triumph Street Triple-Cup-Saison 2014 fand in Brünn Ende September ihr Ende und einen wohlverdienten neuen Meister: Gabriel Noderer. In der Triumph-Challenge sicherte sich in einem spannenden Finale Matthias „Maddin“ Neukirch die Krone.

 

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Gabriel Noderer #17 T-Cup-Meister 2014

Hätte, hätte, Fahrradkette, oder: T-Cup 2014 ist, wenn Tim Holtz Doppelsiege im Abo einfährt, so auch beim Finale in Brünn, Gabriel Noderer dem gar nicht mehr so kleinen Tim wie ein Schatten folgt und am Ende die Meisterschaft für sich entscheidet. Woran das lag? An der Punktehamstertaktik Noderers. An der falschen Reifenwahl Tims beim dritten Saisonrennen in Hockenheim. Slicks und Regen vertragen sich nicht. Noderer verzockte sich allerdings ebenfalls. Letztlich lag es also an einem einzigen Holtzschen Fehler, gleich zu Saisonbeginn. Bereits in der Startphase des ersten Rennens auf dem Sachsenring war Holtz, der zwecks strohblonder Haare und Mutterwitz die älteren T-Cupper gerne an Michel aus Lönneberga erinnert, zu Boden gegangen, hatte seine Street Triple so nachhaltig ramponiert, dass Vattern Holtz flugs zur Heimreise blies. Nun, am Ende einer langen und mitunter ziemlich harten Saison fehlten lumpige sieben Pünktchen für die Meisterehre. So ist das halt im Leben.

Tim Holtz #49

Tim Holtz #49

Tim, 15, nahm es sportlich, fast möchte man schon sagen: wie ein Mann. Dann eben nächste Saison. Wohin Tims Reise geht? Man weiß es noch nicht genau. Bei seinen unzähligen Rennstreckeneinsätzen 2014, allesamt vorbildlich neuzeitlich via soziale Medien dokumentiert, hat er auch mit tiefgeschnallten Lenkerstummeln an seiner Triumph Daytona 675 beachtliche Rundenzeiten vorgelegt, dazu erfolgreiche Test mit Superbikes absolviert. Die Gerüchteküche berichtet, dass er über einen Start in der T-Challenge nachdenkt, gemeinsam mit seinem Blutsbruder Ole Bartschaft, Gesamtdritter des T-Cup und Unglücksrabe der Saison, da im Finale unglücklich gestürzt und dabei mächtig am Knie verletzt. Gute Besserung auf diesem Wege, lieber Ole, dem Dritten im Bunde der fixen und überdurchschnittlich talentierten jungen Herren Rennfahrer. Noderer, der Meister, ist ebenfalls noch in einer Karrierefindungsphase. Wohin auch immer die Wege führen mögen: Viel Glück und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern wünscht die T-Cup-Familie den jungen Angreifern in jedem Fall.

Vielleicht sollte Gabriel Noderer auch mal über die Triumph-Challenge nachdenken. Die hat sich in 2014 bekanntlich zum unbestrittenen Cup-Rookie des Jahres entwickelt, nachdem sich Thomas „Ketchup“ Rothmund als eine Art Challenge-Botschafter im Winter 13/14 betätigt hatte und das zu einem imposanten Starterfeld von über 30 festeingeschriebenen T-Challengern geführt hat. Die Teilnehmer wurden ganz sicher nicht enttäuscht, gaben immer ihr Bestes, lieferten sich acht Rennen lang piekfeine Duelle quer durchs gesamt Feld – und haben sich allesamt mächtig verbessert. Sortenreinheit lautet hier das Stichwort. Keine wild zusammengewürfelten Fahrerfelder, die von Rennwochenende zu Rennwochenende wech-seln, sondern 16 Zeittrainings und 8 Rennen mit nahezu identischer Besetzung, bei denen jeder seinen Konkurrenten von Mal zu Mal besser kennen- und auszurechnen lernt. Dazu ein Feld das komplett auf Bridgestone-Slicks unterwegs ist. Also mit gleichen Waffen kämpft. Dazu Fahrer, die ihre persönlichen Limits immer besser einzuschätzen lernten: Hobbyracer-Herz, was willst Du mehr? Ganz sicher wird das für nächste Saison noch mehr ambitionierte Hobbyracer in die T-Challenge locken.

Triumph-Challenge Meister 2014: Matthias Neukirch

Triumph-Challenge Meister 2014: Matthias Neukirch

Die diesjährige Meisterehre holte sich in einem spannenden Finale in Brünn Sympathieträger Matthias „Maddin“ Neukirch vor Michael Kunz und Uwe Geist. Auf dem vierten Gesamtrang landete sehr verdientermaßen einer der Oldtimer im Feld: T-Challenge Mastermind Thomas Rothmund, der deutlich Ü50 seine über 20 Jahre währende Motorsportkarriere mit einem Laufsieg in Brünn krönte. Wer hätte das gedacht? Sportlich lief es für Rothmund nie besser als 2014. Und warum? Herr Rothmund fühlt sich in der T-Challenge komplett wohl. Eine Rennserie ganz nach seinem Geschmack. Es passt ganz einfach alles perfekt zusammen. Der Kopf, die liebevoll gepflegte Daytona 675, Modelljahr 2006 (!), der Reifen, das Umfeld, einfach alles. Wie es zu dem Laufsieg kam? Einfach Kopf und Traktionskontrolle etwas zurücknehmen und sich vom Bauchgefühl leiten lassen und die einmalige Strecke in Brünn 100 Prozent genießen.

The Ambassador: Thomas 'Ketchup' Rothmund #13

Challenge-Botschafter: Thomas ‚Ketchup‘ Rothmund #13

 

Wahrhaft würdige Triumph-Meister 20142014-10-29T14:36:58+01:00