Viele lieben sie, einige hassen sie, dazwischen gibt es nix. Handelt es sich doch keine Retorten-Rennstrecke, die in der Nähe von Aachen entworfen wurde mit klarer Ausrichtung Formel Eins, sondern um eine sogenannte Naturrennstrecke, die in weitesten Teilen bis kurz vor den jeweiligen Rennwochenenden für den ganz gewöhnlichen Straßenverkehr geöffnet ist: Schleiz, Wahrzeichen für den thüringischen Rennsport und inoffizieller Saisonhöhepunkt der Triumph-Series, so auch 2024.
Mit einem insgesamt ermutigend gefüllten IBPM 750-Starterfeld ging es für die T-Series um eine Standortbestimmung, auch Hinblick auf die Ausrichtung für die Saison 2025. Da kam es gerade recht, dass IDM-SSP-Newcomer Luca Göttlicher sein Debüt gab, ebenso wie Nicos Delis, unterstützt von gerne gesehenen Gäste, wie etwa Chrissi Rubin, die sich in letzter Minute noch Zeit freischaufeln konnte für Schleiz, oder Tom Pfromm oder Karsten Riechel, der einen Triumph-Cup-Oldtimer zum letzten Mal ausführte inklusive Bridgestone-Slicks aus dem Produktionsjahr 2016. Und? Grippte ganz prima.
Und auch das Wetter war unseren T-Series-Helden hold mit fast englischen Wetterkapriolen. Starker Wind, dicke Wolken, Regenschauer, strahlender Sonnenschein, alles in richtiger Dosierung.
Nach Regen am Samstagmorgen folgt pünktlich zum Rennen eitel Sonnenschein und weiter stark böiger Wind. Das Feld der SBK 750, mit dem die Triumph-Series seit 2023 gemeinsame Sachen machen, fährt in erbaulichem Umfang in die Startaufstellung. Für 2025 sollte Veranstalter MaxxAdrenalin eine Umbenennung in Supersport Next Generation in Erwägung ziehen. Eine möglichst offene Klasse, die sich ganz bewusst unterhalb des Superbike 1000-Mainstreams aufstellt, täte gut. Nicht nur der Vielfalt wegen. Sondern auch, weil diese Klasse schon jetzt hervorragendem Nachwuchskräften ein Trainingsfeld bietet.#
Nachdem IDM-Newcomer Luca Göttlicher beim Saisonstart am Nürburgring verletztungsbedingt fehlte, legte der charmante Teenager in Schleiz ein hervorragendes T-Series-Debüt hin. Dies auch abseits der Rennstrecke. Vater Herwig und sein Sohnemann waren sehr happy über den gepflegten Catering-Service, der die Triumph-Rennserie exklusiv anbietet, weil sich so mehr aufs Abstimmen der Triumph Street Triple 765 RS konzentrieren kann.
Heraus kamen zwei blitzsaubere Klassensiege für Luca. Der amtierende T-Challenge-Champ Lukas Kretzer folgte mit Respektabstand. Gemeinsam Kumpel Christian König im Schlepptau verteidigten beide ihre jeweiligen Führung in der T-Challenge und im T-Cup. Hinter den Platzhirschen spielten sich sehenswerte Zweikämpfe der Güteklasse „hart, aber fair“ ab.
Dabei bereitet vor allem das Schweizer-Ehrenduell Ron Ruch vs. Marcel Ingold in beiden Rennen viel Freude, ebenso wie die Darbietungen von den gern gesehenen Gaststarter Tom Pfromm oder Chrissi Rubin.
Last but not least: Gute Besserung für den T-Cup-Pechvogel Jürgen Reidt, der versehentlich ins Krankenhaus Schleiz einchecken musste.
Saisonhalbzeit in Most 6.-7.7.2024
Leute, wie die Zeit vergeht. Gerade gestartet, feiert die Triumph-Series 2024 schon wieder Halbzeit auf der Superbike-WM-Strecke in Most. Besonders bemerkenswert: Gitte Malo möchte im Autodrom Most ihr Comeback geben nach schwerem Sturz beim Saisonfinale in Frohburg 2023 und langer Reha. Hut ab!
Außerdem freut sich die versammelte Triumph-Familiy über die Gaststarts von Altmeister Uli Bonsels, dem schnellen Mellow Motorcycles-Generaldirektor Patrick Sauter und Phillip A’Court, Golf-Pro aus dem schönen Saarland.
Die Saisonhalbzeit gibt ausserdem Anlass über die Fortführungen der Triumph-Rennserie nachzudenken. Ein wichtiger Punkt steht bereits fest: Der Terminkalender wird kompakter ausfallen für 2025.