2014

Wahrhaft würdige Triumph-Meister 2014

Eine lange, harte und außerordentlich spannende Triumph Street Triple-Cup-Saison 2014 fand in Brünn Ende September ihr Ende und einen wohlverdienten neuen Meister: Gabriel Noderer. In der Triumph-Challenge sicherte sich in einem spannenden Finale Matthias „Maddin“ Neukirch die Krone.

 

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Gabriel Noderer #17 T-Cup-Meister 2014

Hätte, hätte, Fahrradkette, oder: T-Cup 2014 ist, wenn Tim Holtz Doppelsiege im Abo einfährt, so auch beim Finale in Brünn, Gabriel Noderer dem gar nicht mehr so kleinen Tim wie ein Schatten folgt und am Ende die Meisterschaft für sich entscheidet. Woran das lag? An der Punktehamstertaktik Noderers. An der falschen Reifenwahl Tims beim dritten Saisonrennen in Hockenheim. Slicks und Regen vertragen sich nicht. Noderer verzockte sich allerdings ebenfalls. Letztlich lag es also an einem einzigen Holtzschen Fehler, gleich zu Saisonbeginn. Bereits in der Startphase des ersten Rennens auf dem Sachsenring war Holtz, der zwecks strohblonder Haare und Mutterwitz die älteren T-Cupper gerne an Michel aus Lönneberga erinnert, zu Boden gegangen, hatte seine Street Triple so nachhaltig ramponiert, dass Vattern Holtz flugs zur Heimreise blies. Nun, am Ende einer langen und mitunter ziemlich harten Saison fehlten lumpige sieben Pünktchen für die Meisterehre. So ist das halt im Leben.

Tim Holtz #49

Tim Holtz #49

Tim, 15, nahm es sportlich, fast möchte man schon sagen: wie ein Mann. Dann eben nächste Saison. Wohin Tims Reise geht? Man weiß es noch nicht genau. Bei seinen unzähligen Rennstreckeneinsätzen 2014, allesamt vorbildlich neuzeitlich via soziale Medien dokumentiert, hat er auch mit tiefgeschnallten Lenkerstummeln an seiner Triumph Daytona 675 beachtliche Rundenzeiten vorgelegt, dazu erfolgreiche Test mit Superbikes absolviert. Die Gerüchteküche berichtet, dass er über einen Start in der T-Challenge nachdenkt, gemeinsam mit seinem Blutsbruder Ole Bartschaft, Gesamtdritter des T-Cup und Unglücksrabe der Saison, da im Finale unglücklich gestürzt und dabei mächtig am Knie verletzt. Gute Besserung auf diesem Wege, lieber Ole, dem Dritten im Bunde der fixen und überdurchschnittlich talentierten jungen Herren Rennfahrer. Noderer, der Meister, ist ebenfalls noch in einer Karrierefindungsphase. Wohin auch immer die Wege führen mögen: Viel Glück und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern wünscht die T-Cup-Familie den jungen Angreifern in jedem Fall.

Vielleicht sollte Gabriel Noderer auch mal über die Triumph-Challenge nachdenken. Die hat sich in 2014 bekanntlich zum unbestrittenen Cup-Rookie des Jahres entwickelt, nachdem sich Thomas „Ketchup“ Rothmund als eine Art Challenge-Botschafter im Winter 13/14 betätigt hatte und das zu einem imposanten Starterfeld von über 30 festeingeschriebenen T-Challengern geführt hat. Die Teilnehmer wurden ganz sicher nicht enttäuscht, gaben immer ihr Bestes, lieferten sich acht Rennen lang piekfeine Duelle quer durchs gesamt Feld – und haben sich allesamt mächtig verbessert. Sortenreinheit lautet hier das Stichwort. Keine wild zusammengewürfelten Fahrerfelder, die von Rennwochenende zu Rennwochenende wech-seln, sondern 16 Zeittrainings und 8 Rennen mit nahezu identischer Besetzung, bei denen jeder seinen Konkurrenten von Mal zu Mal besser kennen- und auszurechnen lernt. Dazu ein Feld das komplett auf Bridgestone-Slicks unterwegs ist. Also mit gleichen Waffen kämpft. Dazu Fahrer, die ihre persönlichen Limits immer besser einzuschätzen lernten: Hobbyracer-Herz, was willst Du mehr? Ganz sicher wird das für nächste Saison noch mehr ambitionierte Hobbyracer in die T-Challenge locken.

Triumph-Challenge Meister 2014: Matthias Neukirch

Triumph-Challenge Meister 2014: Matthias Neukirch

Die diesjährige Meisterehre holte sich in einem spannenden Finale in Brünn Sympathieträger Matthias „Maddin“ Neukirch vor Michael Kunz und Uwe Geist. Auf dem vierten Gesamtrang landete sehr verdientermaßen einer der Oldtimer im Feld: T-Challenge Mastermind Thomas Rothmund, der deutlich Ü50 seine über 20 Jahre währende Motorsportkarriere mit einem Laufsieg in Brünn krönte. Wer hätte das gedacht? Sportlich lief es für Rothmund nie besser als 2014. Und warum? Herr Rothmund fühlt sich in der T-Challenge komplett wohl. Eine Rennserie ganz nach seinem Geschmack. Es passt ganz einfach alles perfekt zusammen. Der Kopf, die liebevoll gepflegte Daytona 675, Modelljahr 2006 (!), der Reifen, das Umfeld, einfach alles. Wie es zu dem Laufsieg kam? Einfach Kopf und Traktionskontrolle etwas zurücknehmen und sich vom Bauchgefühl leiten lassen und die einmalige Strecke in Brünn 100 Prozent genießen.

The Ambassador: Thomas 'Ketchup' Rothmund #13

Challenge-Botschafter: Thomas ‚Ketchup‘ Rothmund #13

 

Wahrhaft würdige Triumph-Meister 20142014-10-29T14:36:58+01:00

Bericht: T-Cup-Saisonauftakt 2014 Sachsenring

Triumph Street Triple-Cup Start Sachsenring 2014Besser geht es kaum. Der Triumph Street Triple-Cup präsentierte sich bei seiner Premiere auf dem Sachsenring bereits zum Saisonauftakt in aufreizend bestechender Form. Zu den großen Gewinnern der ersten beiden Rennen der Saison 2014 zählt neben Doppelsieger Gabriel Noderer und dem Wiederauferstandenen Hajo Ammermann auch MOTORRAD online-Reakteurin Dina Dervisevic. Die landete bei den ersten Motorradrennen ihres Lebens zweimal ehrenhaft auf dem letzten Platz und eroberte mit ihrem Charme die Herzen der T-Cup-Herren im Sturm.

 

Dina Dervisevic T-CupDas muss man einfach erst mal machen. Ein Renntraining fahren zum Beispiel. Mit dem Mundwerk sind viele schnell. Vor allem die Herren der Schöpfung, Typ Landstraßen-Rossi. Doch dann das erste Mal aus der Boxengasse rollen und auf die Strecke fahren, wo so viel Unerwartetes auf einen wartet? Kein Spaß.

Mice from Men, Mäuse von Männern, die trennt aber erst echtes Racing. Renntrainings sind ja ganz nett. Aber so herrlich unverbindlich. Wie ein One-Night-Stand. Es macht heute keinen Spaß? Egal, einfach abdrehen, rausfahren, Moped abstellen und ein Bier aufmachen. Eine Rennserie hingegen hat etwas verdammt Verpflichtendes. Man tritt einer Bruderschaft bei. Einem geheimen Orden. Man schreibt sich ein für x Rennwochenenden, dazu unzähligen Stunden auf den Autobahnen Europas und in der heimischen Werkstatt. Racing wird einem alles abverlangen, einen durch die glücklichsten Glücksmomente und durch abgrundtiefe Trauer ballern. Das ist so. Und wird immer so bleiben.

Triumph Street Triple-Cup 2014 Sachsenring

Foto: Racepixx.de – A. Glänzel

Und genau deshalb fährt man nicht einfach nach zehn Minuten Zeittraining wieder von der Strecke, weil’s einen in der Wade zwickt, weil einen die geprellten Rippen vom Sturz gestern weh tun. Oder ähnliches. Zeit auf der Strecke ist eh knapp bei einer Hobbyrennserie. Zeit ist teuer. Also nutzt man die Zeit gefälligst aus. Und macht sich einen Plan. Denn jeder von den 30 anderen Brüdern hat einen. Und der T-Cup hat jetzt also eine Schwester. Mit Plan.

Letztes Jahr flog Dina Dervisevic noch auf dem Baden Airpark lebensverneinend in die Ecken. Wir hatten sehr viel Angst um sie. Nach diesem sehr prägenden Moment entschloss die Kollegin sich Anfang 2014 spontan (Dina ist sehr spontan…) für den Einstieg in den T-Cup. Also nicht irgendwo. Nicht in irgendeine Hobbyrennserie, die es bei uns so mannigfaltig gibt, ja, die beinahe bei jedem Renntrainingsanbieter inzwischen zum guten Ton gehören. Weil der Kunde sich eben gerne messen möchte. Wenngleich auf höchst unterschiedlichem Niveau.

Die T-Cupper haben sich natürlich auch Spaß auf die Fahnen geschrieben. Den zelebriert man vorzugsweise gemeinsam. Man redet mit Stolz von der T-Cup-Family. Auf der Strecke wird sich aber zusehens gar nichts mehr geschenkt. Das ist seit 2008 die gut gepflegte Tradition.

Hajo #45 - Foto: Racepixx.de - A. Glänzel

Hajo #45 – Foto: Racepixx.de – A. Glänzel

Mit dem denkwürdigen Auftakt auf dem Sachsenring steht bereits nach zwei Rennen fest, dass der T-Cup einen Führungsanspruch bei den Hobbycups hat. Er ist so ernst und leibhaftig wie noch nie. Wiedereinsteiger Hajo Ammermann, T-Cupper der allersten Stunde und für gefühlte Lichtjahre out of business stellte das sehr erschrocken nach den denkwürdigen Rennen auf dem Sachsenring fest. „Nicht mit 2008 zu vergleichen. Da war das eine Kaffeefahrt. Heute fahren die hier dank der Slicks Schräglagen, die ich mich gestern noch nicht getraut hätte.“ Die Auswilderung nach seinem Fast-Ruhestand gelang dem Ü-Einsneunzig-Mann dennoch überragend gut: 3. Gesamtrang war wohl mehr, als sich der sichtlich wortgewaltige Nordmann vorher in seinen kühnsten Träumen zu träumen gewagt hätte.

Träume anderer Starter zerplatzen am Sachsenring mehr oder weniger früh. Tim Holtz, jüngster Starter und mit phantastischer Trainingsergebnissen im Gepäck nach Sachsen gereist traf es ganz bitter. Zunächst erwuchs ihm und Ole Batschat, einem weiteren Jungtalent im T-Cup, in Gabriel Noderer ein gänzlich unbekannter Gegner. Noderer kam buchstäblich wie Kai aus der Kiste und holte sich mit einer Fabelrund die Pole Postion. Das wäre ja noch zu verkraften gewesen für Tim. Nach gutem Start stürzte der junge Mann jedoch bereits in der ersten Runde und ondulierte die Triumph so stark, dass Vater Holtz schnurstracks nach dem ersten Rennen die Segel strich und wortlos mit dem zu Tode betrübten Spross zur Heimfahrt blies. Null Punkte zum Auftakt waren ganz sicher nicht der Plan gewesen.

Marcus Walz Sachsenring

Foto: Racepixx.de – A. Glänzel

Gerade mal einen Punkt mehr erfuhr sich Marcus Walz, der sich im T-Cup über die Jahre vom schicken, aber überschaubar schnellem hin zum fixen und ambitionierten Hobbyrennfahrer entwickelt hat. Zu wenig für den ambitionierten und erfolgsgewohnten Walz. „Sachsenring? Lieber nur noch im Fernsehen: MotoGP“, ließ er denn auch verlauten.

 

Gabriel Noderer hingegen wird den Sachsenring nach zwei souveränen Laufsiegen ganz sicher in bester Erinnerung behalten.

Fotos: Racepixx.de - A. Glänzel

Foto: Racepixx.de – A. Glänzel

Und Dina? Die junge Kollegin scheuchte im ersten Lauf noch recht verhalten das Feld vor sich her. Im zweiten packte sie dann ordentlich drauf und lieferte sich ein fröhliches Duell mit den alteingesessenen Herren Albrecht und Wusowski. Beide nicht als Nasenbohrer bekannt. Die ziehen also am Kabel. Und Dina mittendrin. Aber auch am Boden. Nicht überrundet, kurz vor regulärem Rennende. Hut ab davor.

Alles in allem für viele T-Cupper keine Liebe auf den ersten Blick. Dazu ist der Sachsenring ganz einfach zu speziell, zu herausfordernd.

Wir werden dennoch wiederkommen. Weil es einfach Spaß gemacht hat. Mit der T-Cup-Familiy. Und mit dem Sachsenring. Wir fühlten uns herzlich willkommen auf dieser wunderschönen Strecke und hatten trotz 32 Startern überhaupt kein Problem mit den strengen Geräuschlimits, die dank db-Eater in den Bodis-Auspuffanlagen problemlos einzuhalten waren. We’ll be back.

Alle Ergebnisse vom T-Cup-Saisonauftakt 2014 sowie die aktuelle Tabelle findet Ihr hier:

Ergebnisse Sachsenring Qualifikation, Rennen 1, Rennen 2

Link: Fotos T-Cup-Saisonauftakt 2014 Sachsenring
Matthias Schröter gratuliert Gabriel Noderer (l.) zum Doppelsieg.

Matthias Schröter gratuliert Gabriel Noderer (l.) zum Doppelsieg.

 

Bericht: T-Cup-Saisonauftakt 2014 Sachsenring2014-05-29T18:36:26+02:00

T-Cup Saison 2014: What’s new

Triumph_Logo_StreetTripleCup_Polo_800pxSo, Freunde des gepflegten Dreizylinder-Rennsports, die Renntermine 2014 sind bestätigt.

Die wichtigsten Änderungen beim Triumph Street Triple-Cup für 2014:

Keine getrennte Wertung in PRO und AM mehr. Frank Heidger fährt nämlich in der Triumph-Challenge mit 🙂 Deshalb reicht uns also eine Wertung. Das Streichergebniss entfällt ebenfalls. Also entscheiden epische 12 Rennen über die Meisterehre. V01 heißt das Codewort für unseren neuen Slick, der natürlich vom Reifenpartner der ersten T-Cup-Stunde kommt: Bridgestone. Ebenfalls seit 2008 mit an Bord: LSL mit dem immer hilfsbereiten Detlef Achterberg, der in all den Jahren so manches havariertes Mopped wieder mit auf Kurs gebracht hat. Das wird auch 2014 so sein. Wieder auf die Brücke des T-Cup-Dampfers dazugekommen: Dietmar Franzen von Sport Evolution Koblenz. Er wird die Teilnehmer in allen technischen Belangen unterstützen und dazu das Reglement überwachen. Dazu sind Lars Sänger (Fahrwerksguru) und Thomas Ketchup Rothmund (Everybody sein darling) wieder mit von der Partie.

Und das Paket? Ist nach wie vor attraktiv: 10.990 Euro für eine nagelneue Triumph Street Triple R mit deaktivierbarem ABS, Bodis-Auspuffanlage, LSL-Fußrasten, LSL-Hebel, Castrol-Schmiermittelpaket, X-lite Helm 603 (Upgrade möglich), Öhlins TTX-Federbein zu Sonderkonditionen, und, und, und… Ihr habt schon eine Triumph Street Triple R? Nenngeld für 6 Veranstaltungen mit 12 Rennen ab 2.590 Euro.

T-Cup Saison 2014: What’s new2013-12-18T12:13:04+01:00